„Gender Queer“ von Maia Kobabe wird im Mai 2024 endlich auch auf Deutsch erscheinen. Der Reprodukt-Verlag, durchaus bekannt für anspruchsvolle Graphic Novels/Comis, hat sich die Rechte gesichert.

Das Buch erschien bereits 2019 in den USA. Mittlerweile gehört es zu dem Buch, dass in den letzten Jahren am meisten aus Schulbibliotheken bzw. Öffentlichen Bibliotheken entfernt wurde und somit zu den „Banned Books“ gehört. Laut der American Library Association gab es im Jahr 2022 ganze 151 Versuche, das Buch aus Bibliotheken zu entfernen. 41 Mal, waren diese Versuche leider auch erfolgreich:

The most banned book of the 2021-2022 school year was „Gender Queer: A Memoir“ by Maia Kobabe. It was removed from school libraries and/or classroom bookshelves on 41 separate instances, according to PEN America.

https://www.cbsnews.com/pictures/the-50-most-banned-books-in-america/51/

Schaut man sich die Liste an, wird man feststellen, dass vor allem Bücher mit LGBTQIA+ Inhalten, sowie Bücher von BIPoC Autor*innen dort zu finden sind. Weitere Gründe sind häufig die Darstellung von Gewalt oder „sexuelle“ Inhalte.
Aber wenn man weiß, dass zum Beispiel auch Harry Potter (Hexerei!) und „Wo die wilden Kerle wohnen“ (unpassend für Kinder), verboten wurden, ist klar, dass es hier nicht um den Schutz von Kindern und Jugendlichen geht.


Über die Auswirkungen auf die Arbeit von Bibliotheken und Bibliotheksmitarbeitenden möchte ich zu einem späteren Zeitpunkt berichten.

Zurück zu „Gender Queer“. Kauft es auf jeden Fall, gern auch für den Graphic Novel-Bereich und nochmal für die Jugendbibliothek. Maia Kobabe nutzt für sich die Spivak-Pronomen: e, em, eir.
In Maias Buch, wird der Weg zur eigenen (Geschlechts-)Identität beschrieben. Wie ist es, wenn man sich weder seinem bei der Geburt festgelegten, noch dem „anderen“ Geschlecht zugehörig fühlt?
Teilweise sind die Erlebnisse und Gefühle schwer zu ertragen, daher ist das Buch auch gut geeignet für Menschen, die wissen wollen, wie sich „genderqueer“ anfühlt und mit welchen Problemen die Menschen umgehen müssen. Es trägt dann hoffentlich zu einem besseren Verständnis für nicht-binäre Menschen und deren Bedürfnisse bei.

Weiterlesen: Maia Kobabe hat einen Artikel in der Washington Post veröffentlicht, Bezug nehmen auf die Verbannung ihres Buches.
https://www.washingtonpost.com/opinions/2021/10/29/schools-are-banning-my-book-queer-kids-need-queer-stories/

(Hinweis: um den Artikel lesen zu können, muss man sich mit seiner Mail-Adresse anmeldent